khana: (fanfic100_de: Tris)
[personal profile] khana
Titel: Rosen und Dornen
Autor: Khana @ [livejournal.com profile] fanfic100_de
Fandom: Circle of Magic
Charaktere: Briar Moss
Thema: #89 - Arbeit
Word Count: 517
Rating: PG
Warning: --
Note: Beta-Dank an [livejournal.com profile] lenija. *knuddel* Entstanden während eines [livejournal.com profile] ff100_shg-Sprints. [Info für fandomfremde Leser: Briar war ein Straßenjunge, genannt Kakerlak, bevor er sich seinen jetzigen Namen selbst ausgesucht hat.]

Rosen und Dornen


Kakerlak war noch nicht oft in Häuser eingestiegen.
Als Taschendieb hatte er Erfahrung, keine Frage. Kakerlak war ein guter Taschendieb, und er war stolz darauf, dass er schon längst ohne eins der Mädchen auf Beutezug gehen konnte. Er brauchte niemanden, der die reichen Säcke ablenkte.
Aber Einbrechen war etwas völlig anderes.
Man musste über Mauern klettern, an Hunden und Wachpersonal vorbeischleichen, die richtigen Räume und das Geld überhaupt erst mal finden. Und wenn man alles erledigt hatte, konnte man nicht einfach so im Menschengewimmel verschwinden, sondern musste umständlich den ganzen Weg an den Hunden und Wachleuten vorbei zurück.
Einbrechen war wirklich mehr Arbeit als alles andere. Geldbörsen stehlen machte Spaß, aber Einbrechen war einfach nur anstrengend.
Kakerlak wusste gar nicht genau, warum er plötzlich zu alt für die Arbeit auf der Straße sein sollte. Er war doch nicht plötzlich weniger niedlich als vor zwei Monden.
Aber der Herr der Diebe hatte ihn für zu alt befunden, und jetzt musste Kakerlak Häuser ausrauben, ohne ein Goldstück von seiner Beute auch tatsächlich zu Gesicht zu bekommen. Schließlich stahl er nicht für sich, sondern für seinen Herrn.

Das Haus, in das er heute Nacht einstieg, war noch schlechter zu erreichen als die letzten beiden.
Kakerlak ließ sich von Ratte eine Räuberleiter machen und zog sich dann an den Gitterstäben hinauf. Der Garten des Hauses war von einer halbhohen Mauer umgeben, in der ein sehr hoher Metallzaun verankert war. Der Zaun war überwuchert von Heckenrosen und anderen dornigen Gewächsen, und Kakerlak musste genau aufpassen, wo er seine Finger um die Gitterstäbe schloss, um sich nicht zu stechen.
Auf der anderen Seite der Hecke bellte plötzlich ein Hund, laut und bedrohlich. Kakerlak legte schnell die Hand, die er eben vom Gitter gelöst hatte, wieder um den Zaun.
Nur, dass er nicht da anfasste, wo er vorher angefasst hatte. Stattdessen griff er mitten hinein in die dichtesten Dornen.
Die Rose wickelte sich geradezu um seine Hand, die Stacheln gruben sich tief in seinen Handteller ein. Kakerlak keuchte erschrocken auf. Er wollte die Hand zurückziehen, aber er hing fest in einem Gewirr aus dornigen Ranken, die seine Hand zornig festhielten.
Er umklammerte die Stangen mit den nackten Zehen, was äußerst schmerzhaft war, und ließ die freie Hand los, um sich aus dem Gestrüpp zu befreien.
Es funktionierte nicht. Kakerlak hing immer noch fest.
"Lass los!", zischte er die dumme Rose an.
Mit einem kleinen Aufschrei fiel er runter, direkt auf Ratte, der Schmiere stand.

"Pass doch auf, Idiot!", zischte Ratte und schubste Kakerlak unsanft von sich.
"Hey, Mann, du blutest wie ein Schwein", stellte er dann fest.
Kakerlak sah hinab auf seine Hand, die tatsächlich heftig blutete.
"Nicht schlimm", murmelte er und zog sich das zerlumpte Hemd aus, wickelte es um die Hand.
Ratte schnaubte. "Ich geh rein, du stehst Schmiere", entschied er, und Kakerlak nickte dankbar.

Für eine knappe Stunde stand Kakerlak unter der Mauer, sah nach links und rechts und tat unschuldig. Es wurde immer schwerer, den stechenden Schmerz in seiner Hand zu ignorieren, aber zumindest lenkte ihn der Schmerz von weitaus merkwürdigeren Gedanken ab: Hatte die Rose etwa auf ihn gehört?!



Titel: Wer im Glashaus sitzt
Autor: Khana @ [livejournal.com profile] fanfic100_de
Fandom: Circle of Magic
Charaktere: Trisana Chandler
Thema: #66 - Regen
Word Count: 398
Rating: G
Warning: --
Note: Beta war wieder die liebe [livejournal.com profile] lenija. Auch eine Sprint-Fic.

Wer im Glashaus sitzt


Tris war fasziniert von Cranes Gewächshäusern.
Nicht unbedingt von dem, was sich darin befand. Die ordentlich in Reih und Glied wachsenden Pflänzchen im rechten und das Gemüse im mittleren Gewächshaus interessierten sie nicht wirklich. Die vielen farbenprächtigen Blumen im linken gefielen ihr schon eher, aber viel mehr als die Blumen faszinierten Tris die Glashäuser selbst.

Die vielen riesigen Glasscheiben, die nur von dünnen Metallverstrebungen gehalten wurden. Die Winkel, in denen man die Scheiben befestigt hatte, um das Sonnenlicht an genau die richtigen Plätze zu lenken. Die schmalen Röhren an der Decke, durch deren viele winzige Löchlein Wasser auf die Blumen herabrieselte. Sie hatte nachgefragt, ob sich ein Wassergeweihter um die Wasserzufuhr kümmerte, aber Crane hatte entschieden den Kopf geschüttelt. Tris musste grinsen bei dem Gedanken. Die Unzuverlässigkeit der Wassergeweihten schien tatsächlich sprichwörtlich zu sein.

Es war unglaublich, wie in diesen abgeschlossenen Räumen Wetter erzeugt wurde. Es regnete, die Sonne schien, morgens lag Tau auf den Blättern - und doch hinderten die Physik und ein wenig Magie diesen kleinen Bereich daran, jemals dem Winter anheim zu fallen.

Doch das Wetter war zu künstlich, zu... steril.
Wann immer Tris das Gebäude betrat und den ersten Atemzug schwerer feuchter Luft in ihre Lungen sog, verlangte es sie danach, es für diese Blumen einmal richtig regnen zu lassen.

Und eines Morgens, als sie in die Gewächshäuser ging, um eine Unterrichtsstunde mit Crane zu bestreiten, war sie allein mit all den Blumen.
Kein gelbes Lufttempelgewand weit und breit, keine Menschenseele.
Nur Tris, die schwere, feuchte Luft und der Wunsch nach Regen.
Sie versuchte, sich zu beherrschen. Sie versuchte es wirklich. Schließlich war das hier nicht ihr Gewächshaus, und Crane hatte sie ganz sicher nicht darum gebeten, hier einen Regenguss loszulassen.
Aber da war all dies viele Wasser, das geradezu nach ihr schrie, und Tris gab nach.

Sie sammelte all das Wasser, das durch die Luft schwirrte, das sich auf Blättern gesammelt hatte oder am Dach des Gewächshauses kondensiert war, und schickte es hinauf, hoch, hoch und immer höher, bis zur Decke.
Und dann ließ sie es fallen, kontrolliert, immer nur ein wenig auf einmal, aber doch mehr, als jemals durch die Röhrchen da oben getröpfelt war.
Sie konnte geradezu sehen, wie die Köpfchen der Pflanzen sich dem Regen entgegenstreckten, und sie legte den Kopf in den Nacken, breitete die Arme aus und stand lachend im ersten Wolkenbruch, den Cranes Gewächshäuser jemals erlebt hatten.



Titel: Drei Tage später
Autor: Khana @ [livejournal.com profile] fanfic100_de
Fandom: Circle of Magic
Charaktere: Briar, Tris, Daja
Thema: #90 - Zu Hause
Word Count: 438
Rating: G
Warning: --
Spoiler: Kleine Spoiler für 'Will of the Empress'
Note: Ursprünglich der Anfang meines aufgegebenen Nano-Projektes, aber ich denk, es macht sich auch als Oneshot ganz gut. Telepathie ist cool zu schreiben. *_*
Beta-Dank geht wieder einmal an die bezaubernde [livejournal.com profile] lenija. *drück*

Drei Tage später


"Gut, wieder zu Hause zu sein", seufzte Briar und ließ sich auf den weichen Teppich fallen, den Sandry im vergangenen Winter geknüpft hatte.
"Du warst nur drei Tage weg." Tris, die in einen Stapel alter Bücher vertieft am großen runden Esstisch, zog eine Augenbraue hoch.
"Na und? Ich bin trotzdem wieder da, ich werde mich doch wohl freuen dürfen."
"Tu, was immer du willst", erklärte Tris, raffte ihren Bücherstapel zusammen und wollte das große Wohnzimmer verlassen.
Briar setzte sich auf. Was ist los, Coppercurls?, dachte er, und sah, wie sich ihre Nackenmuskeln verspannten.
Nichts!, kamen ihre Gedanken in einem wütenden Zischen zu ihm zurück, das ihn zusammenzucken ließ. Mila, was war denn heute mit ihr los?
"Komm, Chime", befahl Tris streng, doch der kleine Glasdrache dachte gar nicht daran, zu gehorchen. Er zirpte lediglich, flog hinüber zu Briar und ließ sich in seinem kurzen dunklen Haar nieder.
Verräterin, hörte Briar, während Tris aus dem Raum stapfte.


Briar Moss ließ sich zurück auf den flauschigen Teppich fallen und beachtete das protestierende Kreischen des kleinen Drachen nicht weiter, der sich in die Luft hatte erheben müssen und jetzt über seinem Gesicht herumflog.
"Warum können Mädchen sich nicht ab und zu normal benehmen?", fragte der junge Mann, bekam von dem Drachen aber wie erwartet keine Antwort. Stattdessen hörte er leises Gelächter aus Richtung des Treppenhauses und setzte sich erneut auf.
"Tun sie, die ganze Zeit", lachte Daja Kisubo. "Du merkst es nur nicht, weil du zu sehr damit beschäftigt bist, sie um den Finger zu wickeln."
Briar schüttelte den Kopf. "Ich wohne seit über sieben Jahren mit euch zusammen und habe einen nicht unerheblichen Teil dieser Zeit in euren Köpfen verbracht. Irgendwann muss man euch doch verstehen können."
"Irgendwann bestimmt. Wenn du alt und grau geworden bist. Aber nur mit viel Glück."
Briar stöhnte leise. "Wenn du das sagst. Also, klär mich auf. Was hatte sie jetzt schon wieder?"
"Du hast sie nicht begrüßt."
Was?
Du bist reingekommen und hast sie nicht mal begrüßt.
"Ich war ja auch nur drei Tage weg", setzte Briar ihre Unterhaltung wieder laut fort.
"Es wäre trotzdem nett gewesen. Sie hat auf dich gewartet. Wollte dir irgendwas erzählen."
"Hm", machte Briar. Dann, nachträglich, grinste er sie schief an. "Hallo, Daj. Schön, wieder da zu sein."
"Idiot." Daja lächelte. "Du warst nur drei Tage weg."
Briar hob die Hände in die Luft. "Ich gebe auf. Eure Logik ist zu viel für mich", proklamierte er und ließ sich nun schon zum dritten Mal auf den Teppich fallen.
Schön, dass du wieder da bist. Daja legte sich neben ihn.
Chime machte es sich auf Briars Brust bequem und schnurrte.

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