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Titel: Versteckspiele
Autor: Khana @
fanfic100_de
Fandom: Harry Potter [Die Weasleys]
Charaktere: Fred Weasley, George Weasley
Thema: #14 - grün, #15 - blau
Word Count: 888
Rating: G
Warning: Immer noch fluff... [Die nächsten Teile werden weniger harmlos, versprochen!]
Note: Twins! *grins* Twinstwinstwins!
Grün
Wenn Mum genau hinsah, wusste sie, wer von ihnen Fred war, und wer George.
Aber Mum musste auf Ron und Ginny aufpassen, und Percy lesen und schreiben beibringen, und alles andere machen, was Mums eben so machen müssen, und hatte selten genug Zeit.
Fred und George waren fast vier, und damit schon längst alt genug, um allein zurecht zu kommen.
Die beiden liebten Verstecken spielen. Sie versteckten sich voreinander, wenn sonst niemand Zeit hatte. Dummerweise kannten sie inzwischen absolut alle Verstecke im Haus, und brauchten nie lange, um einander zu finden.
Manchmal versteckten sie sich auch beide gleichzeitig, jeder für sich, und wer zuerst rauskam, hatte verloren. Meistens war das der, den Mum als erstes fand, wenn sie zum Essen rief. Denn Fred und George konnten sich lange verstecken, und verloren beide nicht gern.
Am lustigsten aber war es, wenn sie sich zusammen versteckten.
Sie hockten dann manchmal stundenlang in diesem Schrank oder unter jenem Bett, flüsterten ab und zu und teilten sich das Geheimnis, das sie in solchen Momenten immer noch fester zusammenschweißte. Wenn sie sich versteckten, waren sie ganz allein im Haus und auf der ganzen Welt, und niemand konnte sie finden. Aber sie hatten keine Angst, schließlich waren sie zusammen, und fast schon vier.
Es war ein bisschen doof, dass Mum inzwischen fast alle ihre Verstecke ebensogut kannte wie sie selbst, und nie lange brauchte, um sie zu finden.
Aber dann beschloss Mum, weil sie nie genug Zeit hatte, um herauszufinden, wer Fred war und wer George, dass sie Farben verteilen würde.
George bekam nur noch grüne Pullover, Fred nur noch blaue. Und das war der Beginn des tollsten Versteckspiels überhaupt.
Es dauerte nicht lange, bis die beiden auf die Idee kam, die Farben zu tauschen. George zog Freds blauen Pulli an, und Fred Georges grünen, und niemand bemerkte etwas. Sie waren so gut versteckt wie noch nie!
Wenn Mum nach George rief, kam Fred, und sie fand George nicht. Sobald ein Zwilling im grünen Pullover da war, suchte sie schließlich nicht mehr weiter.
Drei Wochen bleiben sie versteckt. Drei Wochen lang zog Mum morgens Fred den blauen Pullover an, und George den grünen, aber sobald sie allein waren, tauschten sie, und bis zum Abend blieben sie im falschen Pullover versteckt und niemand fand sie. Drei Wochen teilten sie das aufregendste Geheimnis der Welt.
Dann wurde Fred plötzlich krank.
Blau
"Mum!"
Fred kam in die Küche gerannt und schrie aus Leibeskräften. "MUUUM!!!"
"Hm?", machte Molly, die die gelegentlichen lautstarken Ausbrüche ihrer Söhne bei weitem nicht beeindrucken konnten.
"Mum, Fred ist krank! Er ist hingefallen, und kann nicht mehr aufstehen, und—"
"Du bist Fred", sagte Molly.
"Nein, Mum!", rief der kleine Junge im blauen Pullover aufgebracht. "Ich bin George!"
Und er zog sich hastig den blauen Pullover aus, wobei er mit dem Kopf fast stecken blieb und Molly ihm helfen musste.
Sie besah sich den Zwilling genauer, und tatsächlich, das war George – in Freds Pullover.
"Wir haben getauscht", gab George kleinlaut zu. "Und du kannst später mit uns schimpfen, aber Mum, Fred ist krank!"
Erst jetzt wurde Molly wirklich bewusst, was ihr Sohn da erzählte, und hastig stand sie auf.
"Wo?", fragte sie George, und er zeigte zur Treppe. "In Bills Zimmer", murmelte er, und bekam rote Ohren. Er wusste natürlich ganz genau, dass sie nicht in Bills Zimmer gehen durften, während ihr großer Bruder in Hogwarts war. Aber George hatte Recht, Molly konnte später noch mit ihnen schimpfen. Erstmal musste sie Fred finden.
Fred hatte Kneazle-Pocken. Er hatte überall am ganzen Körper juckende blaue Punkte, und niemand durfte ihn sehen. Mum sagte, dass er ansteckend war, und George auch krank werden würde, wenn er Fred zu nahe kam.
Also wohnte George erstmal in Bills Zimmer, und langweilte sich zu Tode. Allein konnte man einfach gar nichts machen.
Versteckspielen war doof, wenn Fred nicht dabei war, um ihn zu suchen, oder sich mit ihm zusammen zu verstecken. Draußen rumlaufen war doof, wenn Fred nicht dabei war. Neue Verstecke suchen war auch doof, weil sie sie nicht zusammen ausprobieren konnten.
Natürlich hatte George noch andere Brüder, mit denen er hätte spielen können, aber Ron war zu klein, und Percy war langweilig, und übte sowieso nur den ganzen Tag lang sein doofes ABC, und Charlie war in der Schule. Nachmittags hatte Charlie manchmal eine oder zwei Stunden für George Zeit, aber Charlie spielte komische Spiele, und redete die ganze Zeit von seinen Freunden aus der Schule oder von Drachen, und George fand Drachen doof.
Wenn er mit Fred zusammen Drache spielte, fand er sie natürlich nicht doof, aber Charlie redete die ganze Zeit von Drachennamen, und Drachenessen, und Drachenfarben, und spielte überhaupt nicht!
George war überzeugt, dass es die langweiligsten eineinhalb Wochen seines gesamten Lebens waren.
Natürlich wurde Fred wieder gesund, und natürlich bekamen die beiden eine ordentliche Standpauke von Mum, dass sie ihre Pullover nicht mehr tauschen durften.
Manchmal fand sie jetzt sogar mitten am Tag Zeit, um die beiden genau anzugucken. Damit sie sehen konnte, ob sie auch ja die richtigen Pullover anhatten, sagte sie.
Manchmal tauschten sie natürlich trotzdem noch, weil Versteckspielen einfach zu reizvoll war, um es ganz aufzugeben. Und meistens ertappte Mum sie dabei. Sie sah sie lange an, und runzelte böse die Stirn. Fred und George grinsten sie dann immer fröhlich an, und wenn Mum sich wegdrehte, konnten sie sie lächeln sehen.
Autor: Khana @
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Fandom: Harry Potter [Die Weasleys]
Charaktere: Fred Weasley, George Weasley
Thema: #14 - grün, #15 - blau
Word Count: 888
Rating: G
Warning: Immer noch fluff... [Die nächsten Teile werden weniger harmlos, versprochen!]
Note: Twins! *grins* Twinstwinstwins!
Versteckspiele
Grün
Wenn Mum genau hinsah, wusste sie, wer von ihnen Fred war, und wer George.
Aber Mum musste auf Ron und Ginny aufpassen, und Percy lesen und schreiben beibringen, und alles andere machen, was Mums eben so machen müssen, und hatte selten genug Zeit.
Fred und George waren fast vier, und damit schon längst alt genug, um allein zurecht zu kommen.
Die beiden liebten Verstecken spielen. Sie versteckten sich voreinander, wenn sonst niemand Zeit hatte. Dummerweise kannten sie inzwischen absolut alle Verstecke im Haus, und brauchten nie lange, um einander zu finden.
Manchmal versteckten sie sich auch beide gleichzeitig, jeder für sich, und wer zuerst rauskam, hatte verloren. Meistens war das der, den Mum als erstes fand, wenn sie zum Essen rief. Denn Fred und George konnten sich lange verstecken, und verloren beide nicht gern.
Am lustigsten aber war es, wenn sie sich zusammen versteckten.
Sie hockten dann manchmal stundenlang in diesem Schrank oder unter jenem Bett, flüsterten ab und zu und teilten sich das Geheimnis, das sie in solchen Momenten immer noch fester zusammenschweißte. Wenn sie sich versteckten, waren sie ganz allein im Haus und auf der ganzen Welt, und niemand konnte sie finden. Aber sie hatten keine Angst, schließlich waren sie zusammen, und fast schon vier.
Es war ein bisschen doof, dass Mum inzwischen fast alle ihre Verstecke ebensogut kannte wie sie selbst, und nie lange brauchte, um sie zu finden.
Aber dann beschloss Mum, weil sie nie genug Zeit hatte, um herauszufinden, wer Fred war und wer George, dass sie Farben verteilen würde.
George bekam nur noch grüne Pullover, Fred nur noch blaue. Und das war der Beginn des tollsten Versteckspiels überhaupt.
Es dauerte nicht lange, bis die beiden auf die Idee kam, die Farben zu tauschen. George zog Freds blauen Pulli an, und Fred Georges grünen, und niemand bemerkte etwas. Sie waren so gut versteckt wie noch nie!
Wenn Mum nach George rief, kam Fred, und sie fand George nicht. Sobald ein Zwilling im grünen Pullover da war, suchte sie schließlich nicht mehr weiter.
Drei Wochen bleiben sie versteckt. Drei Wochen lang zog Mum morgens Fred den blauen Pullover an, und George den grünen, aber sobald sie allein waren, tauschten sie, und bis zum Abend blieben sie im falschen Pullover versteckt und niemand fand sie. Drei Wochen teilten sie das aufregendste Geheimnis der Welt.
Dann wurde Fred plötzlich krank.
Blau
"Mum!"
Fred kam in die Küche gerannt und schrie aus Leibeskräften. "MUUUM!!!"
"Hm?", machte Molly, die die gelegentlichen lautstarken Ausbrüche ihrer Söhne bei weitem nicht beeindrucken konnten.
"Mum, Fred ist krank! Er ist hingefallen, und kann nicht mehr aufstehen, und—"
"Du bist Fred", sagte Molly.
"Nein, Mum!", rief der kleine Junge im blauen Pullover aufgebracht. "Ich bin George!"
Und er zog sich hastig den blauen Pullover aus, wobei er mit dem Kopf fast stecken blieb und Molly ihm helfen musste.
Sie besah sich den Zwilling genauer, und tatsächlich, das war George – in Freds Pullover.
"Wir haben getauscht", gab George kleinlaut zu. "Und du kannst später mit uns schimpfen, aber Mum, Fred ist krank!"
Erst jetzt wurde Molly wirklich bewusst, was ihr Sohn da erzählte, und hastig stand sie auf.
"Wo?", fragte sie George, und er zeigte zur Treppe. "In Bills Zimmer", murmelte er, und bekam rote Ohren. Er wusste natürlich ganz genau, dass sie nicht in Bills Zimmer gehen durften, während ihr großer Bruder in Hogwarts war. Aber George hatte Recht, Molly konnte später noch mit ihnen schimpfen. Erstmal musste sie Fred finden.
Fred hatte Kneazle-Pocken. Er hatte überall am ganzen Körper juckende blaue Punkte, und niemand durfte ihn sehen. Mum sagte, dass er ansteckend war, und George auch krank werden würde, wenn er Fred zu nahe kam.
Also wohnte George erstmal in Bills Zimmer, und langweilte sich zu Tode. Allein konnte man einfach gar nichts machen.
Versteckspielen war doof, wenn Fred nicht dabei war, um ihn zu suchen, oder sich mit ihm zusammen zu verstecken. Draußen rumlaufen war doof, wenn Fred nicht dabei war. Neue Verstecke suchen war auch doof, weil sie sie nicht zusammen ausprobieren konnten.
Natürlich hatte George noch andere Brüder, mit denen er hätte spielen können, aber Ron war zu klein, und Percy war langweilig, und übte sowieso nur den ganzen Tag lang sein doofes ABC, und Charlie war in der Schule. Nachmittags hatte Charlie manchmal eine oder zwei Stunden für George Zeit, aber Charlie spielte komische Spiele, und redete die ganze Zeit von seinen Freunden aus der Schule oder von Drachen, und George fand Drachen doof.
Wenn er mit Fred zusammen Drache spielte, fand er sie natürlich nicht doof, aber Charlie redete die ganze Zeit von Drachennamen, und Drachenessen, und Drachenfarben, und spielte überhaupt nicht!
George war überzeugt, dass es die langweiligsten eineinhalb Wochen seines gesamten Lebens waren.
Natürlich wurde Fred wieder gesund, und natürlich bekamen die beiden eine ordentliche Standpauke von Mum, dass sie ihre Pullover nicht mehr tauschen durften.
Manchmal fand sie jetzt sogar mitten am Tag Zeit, um die beiden genau anzugucken. Damit sie sehen konnte, ob sie auch ja die richtigen Pullover anhatten, sagte sie.
Manchmal tauschten sie natürlich trotzdem noch, weil Versteckspielen einfach zu reizvoll war, um es ganz aufzugeben. Und meistens ertappte Mum sie dabei. Sie sah sie lange an, und runzelte böse die Stirn. Fred und George grinsten sie dann immer fröhlich an, und wenn Mum sich wegdrehte, konnten sie sie lächeln sehen.